Gemeindebrief

Gemeindebrief September 2024 - November 2024

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Quelle: G.S.
St. Stephanuskirche Wittingen
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Gemeindebrief - Rückblick

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Gemeindebriefe Dezember 2019 - November 2024

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Ergänzungen zum Gemeindebrief März - Mai 2020 :

1. „Drei Mahlzeiten am Tag sind nicht selbstverständlich“

Kirchenkreisdelegierte waren zu Gast in der Mekane-Jesus Kirche in Äthiopien

 
Sieben Delegierte unseres Kirchenkreises waren im Januar zu Gast in Äthiopien, bei der Süd-Zentral-Synode der Mekane Jesus Kirche. Eine evangelische Kirche, die 1959 gegründet wurde und in ihren Ursprüngen auf die Missionsarbeit von Amerikanern, Finnen und Deutschen zurückgeht. 

Peter Placke, Pastor in Hehlingen und Vorsitzender des Partnerschafts- und Missionsausschusses im Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen, hat zehn Jahre für die Süd-Zentral-Synode gearbeitet. „Als ich 2003 nach Deutschland zurückkam, hatte die Süd-Zentral-Synode 1,5 Millionen Mitglieder, heute sind es 10 Millionen bei einer Gesamtbevölkerung von 100 Millionen Menschen“, erklärt Placke den enormen Wachstum dieser evangelischen Kirche, einer der weltweit am stärksten wachsenden lutherischen Kirchen. 

„Dort sind die Kirchen voll von Spiritualität!“ Placke wünscht sich, dass auch wir hier in Deutschland davon ein gutes Stück wiederfinden. „Unsere Kirchenpartnerschaft ist auch dazu gedacht, dass wir über unseren Tellerrand schauen und die Verbundenheit im gemeinsamen Glauben erkennen.“ Der Besuch in Äthiopien habe bei ihm Dankbarkeit ausgelöst. „Wir sind auf vielen Ebenen satt, vielleicht fragen wir deshalb nicht mehr nach Gott?“ 

Dankbarkeit ist ein Thema, dass auch Ann-Linn bewegt. „Abends in ein sauberes Bett zu gehen, ist toll. Und keine Spinnen im Zimmer zu haben auch“, findet die 15-jährige Gymnasiastin. Gemeinsam mit ihrer Großmutter Anne Zachow, die stellvertretende Vorsitzende der Kirchenkreissynode ist, war sie als Delegierte in Äthiopien. „Den Menschen dort geht es nicht so gut wie uns, vielleicht glauben sie deshalb. Ich kann mich auf meine Eltern und deren Jobs verlassen.“ 

„Not lehrt beten, da ist schon was dran“, führt Anne Zachow die Überlegung ihrer Enkelin weiter. Jeder dritte Mensch in Äthiopien lebt unterhalb der absoluten Armutsgrenze. „Drei Mahlzeiten am Tag sind keine Selbstverständlichkeit.“ Es brauche Bildung – und Frauen, meint Zachow, die auch für die Bingo-Stiftung seit vielen Jahren im Bereich der Entwicklungshilfe engagiert ist. „Ich bin keine Emanze, aber ohne Frauen läuft nichts in der Entwicklungshilfe.“ Damit steht sie nicht allein, auch Initiativen, die Mikrokredite vergeben, wissen das.

„Ich möchte, dass etwas Gutes wächst für unser Partnerschaftsland, auch wenn wir dort keine großen Projekte durchführen können.“ Eine Theologiestudentin unterstützt der Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen zurzeit. „Wir möchten gern ein zweites Stipendium für eine Studentin vergeben, das werden wir weiter diskutieren und nach Möglichkeiten dafür suchen.“ Es brauche vor allem weibliche Seelsorgerinnen in der Mekane-Jesus-Kirche. „Nach wie vor gibt es weibliche Genitalverstümmelung, Gleichberechtigung ist nicht wie bei uns gesetzlich verankert. Frauen haben keine Chancen, sich zu entfalten.“ 

Auch Peter Placke möchte die Frauen fördern. „Sie predigen anders als Männer, femininer Geist ist positiv.“ Die Mekane-Jesus-Kirche ordiniert Frauen, die Gemeinden schicken geeignete Kandidatinnen sogar ins Studium, wenn sie sich das leisten können. „Die Gemeinden dort wachsen aus dem Boden, wenn die Kirche zu voll wird, bauen sie die nächste. Hier muss ich meinen Konfirmandinnen und Konfirmanden überhaupt erst mal wieder beibringen, zu beten und zu singen.“ Gottvertrauen fehle uns und sei dort an der Tagesordnung. „Die neue Kirche soll 8 Millionen Birr kosten, 200tausend sind zusammen, dann fangen sie an zu bauen. Wir würden doch sagen: Das geht nicht!“ Dass es vielleicht doch gehen kann, macht der Theologe mit seiner eigenen Biografie deutlich. „Ich wollte die Liebe Gottes predigen und hatte nicht mal einen Hauptabschluss.“ Sein Umfeld reagierte mit Unverständnis, er werde sich noch umgucken, hieß es damals. „Und, was bin ich geworden? Pastor.“ 

Text: Frauke Josuweit / Öffentlichkeitsbeauftragte Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen

 
Wir möchten Ihnen mehr berichten

Sonja Hertwich (Hehlingen), Regine Müller (Hasenwinkel) Anne Zachow (Heiligendorf),  Ann-Linn Zachow (Heiligendorf), Jörg-Wilhelm Meier (Knesebeck), Peter Placke (Hehlingen) und Superintendent Christian Berndt waren in Äthiopien. 11 Tage mit vielfältigen und intensiven Eindrücken hat unsere Kirchenkreisdelegation im Reisegepäck. 

Sie sind herzlich eingeladen, daran teilzuhaben. Mit Gottesdiensten, Vorträgen oder Gesprächsrunden. Sprechen Sie die Delegierten an! 

Pastor Peter Placke, Tel. 0 53 63 43 44, eMail: peter.plack@evlka.de
 Superintendent Christian Berndt, Tel. 0 53 61 89 33 380, sup.wolfsburg-wittingen@evlka.de

 
Unterstützung für Äthiopien

Anne Zachow wünscht sich künftig statt Geschenken Spenden für Äthiopien. „Blumenvasen habe ich reichlich und Kerzenständer brauche ich auch nicht noch mehr.“ Wenn auch Ihre Schränke gefüllt sind und Sie unsere gemeinsame äthiopische Partnerkirche unterstützen möchten, freuen wir uns! 
 
IBAN DE20 2695 1311 0025 6020 04, Konto des Kirchenamtes in Gifhorn, bei der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg, Stichwort "Äthiopien"
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2. Spiritualität und Gemeinschaft erleben

Dabei sein und mitgestalten – das ist das Credo der Jugendarbeit im Kirchenkreis. Was in diesem Jahr alles angeboten wird, berichtet Diakon Sönke Neubauer, Kirchenkreisjugendwart für Wolfsburg-Wittingen. 

 
Das neue Jugendprogramm ist randvoll mit tollen Angeboten – was wären Deine drei Favoriten, wenn Du noch mal jung wärst?

Ganz klar das internationale Jugendtreffen in Taizé im Südburgund, das Klettern im Hochseilgarten und die Sommerfreizeiten. Das sind echte Highlights. Wenn ich mich nur für eines davon entscheiden dürfte, würde ich nach Taizé fahren.

Weshalb Taizé?

Da habe ich als junger Mensch wahnsinnig tolle Erfahrungen gemacht. In Taizé habe ich gelernt, dass man über die Bibel auch lachen kann, ich habe tolle Menschen kennengelernt und meine Taizé-Erfahrungen sind letztlich der Grund, weshalb ich Diakon geworden bin. Mit der Reise zu diesem internationalen Jugendtreffen möchten wir Jugendlichen ermöglichen, spirituelle Angebote kennenzulernen und damit mal über den Tellerrand der eigenen Frömmigkeit zu schauen. Besonders schön finde ich, dass diese Reise auch nicht christlich geprägte junge Menschen anspricht.

Wohin fahrt ihr im Sommer?

Die 14-17-jährigen können mit uns nach Ungarn oder Südfrankreich fahren. Diejenigen, die mindestens 18 Jahre bis maximal 27 Jahre alt sind, machen eine selbstorganisierte Fahrt ins Blaue, deren Reiseziel die Gruppe festlegen wird. Und Kinder-Sommerfreizeiten gibt es auch, beispielsweise eine Woche im Harz.

Was macht ihr im Hochseilgarten?

Klettern wollen wir. Das ist ein erlebnispädagogisches Angebot im Rahmen der Teamer*innen-Ausbildung für Kinder- und Jugendgruppenleiter*innen. Ein weiterer Aufbaukurs in dieser Ausbildung ist das Krisen- und Notfallseminar. Dazu haben wir als Referenten Josef Sözbir gewinnen können, der Erlebnispädagoge, Therapeut und Lehr-Rettungsassistent ist. Er zeigt uns, was wir tun können, wenn in der Gruppe etwas Unvorhergesehenes passiert. Und das ganz praktisch. Mit lehrreichen Überraschungseffekten, um in schwierigen Situationen in und mit der Gruppe gute Lösungen zu finden.


Freizeiten kosten Geld. Was machen Jugendliche, die sich das nicht leisten können?

Es gibt Unterstützung durch die Diakoniekassen in den Gemeinden. Aber auch andere Lösungen sind denkbar. Wer mitfahren möchte, dafür aber kein Geld hat, sollte sich bei uns melden. Wir finden immer eine Lösung, damit alle dabei sein können. 

Das Gespräch führte Frauke Josuweit, Öffentlichkeitsbeauftragte für den Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen. 

 
Das volle Programm

Konficamp, Übernachtungspartys, Gospelgottesdienste, Landesjugendcamp und vieles mehr runden unser Jugendprogramm ab. Du findest alles unter www.evju-wowi.de

 
Freiwilliges Soziales Jahr im Kirchenkreisjugenddienst

Du bist 18 Jahre oder älter, hast den Führerschein Klasse B und möchtest ein freiwilliges soziales Jahr machen? Dann komm zu uns! Juleika-Erfahrung wäre von Vorteil. Auf jeden Fall solltest Du kommunikativ sein und Dir zutrauen, einen Kleinbus zu fahren. Das Fahrsicherheitstraining dafür machen wir mit Dir. Du hast Interesse? melde Dich bei Sönke Neubauer, Kirchenkreisjugendwart, Tel. 0 53 61 890 80 04.
Quelle: privat
Foto: Kirchenkreisjugenddienst Wolfsburg-Wittingen